Verein „Kinder-, Jugend- und Familienhilfe“ startet neues Projekt
– Bürgerstiftung unterstützt Rikscha-Projekt finanziell –
Ludger Althoff nimmt einen nach dem anderen mit und dreht mit der Rikscha eine kleine Runde auf dem Parkplatz zwischen Ludgerus-Stift und der Kindertageseinrichtung Kunterbunt. Es sind Probefahrten, um ein besonderes Projekt vorzustellen, bei dem es darum geht, anderen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und Freude zu bereiten – und das eben per Rikscha Fahrten. Und wahrlich: Wer mitfährt, verspürt sofort Freude, aber auch alle Zuschauer müssen lächeln.
Der Verein „Kinder-, Jugend- und Familienhilfe“ (KJFH) möchte für Senioren und Menschen, die nicht mehr so mobil und in ihrer Bewegung beeinträchtigt sind und nicht mehr selbst in die Pedale treten können, Touren mit dem besonderen Gefährt anbieten. Es sollen gemütliche Ausflüge sein – beispielsweise durch die Ewigkeit zum Schloss Darfeld, zum ehemaligen Wohnhaus, entlang der Berkel oder einfach rund um Billerbeck. „Es sollen keine Taxifahrten oder eine andere Form von Bürgerbus sein“, betont Althoff. Fahrten zum Einkaufen oder zum Friseur sind nicht möglich. Auch verliehen wird die Rikscha nicht.
Es sollen gemütliche Touren sein. „Wir möchten bei den Menschen für ein Strahlen im Gesicht sorgen. Es soll einfach Spaß machen“, so Althoff. Die Ausflüge mit der Rikscha sollen ein Geschenk sein. Alles auf ehrenamtlicher Basis und kostenlos. Allerdings wird um eine Spende gebeten. Die Piloten erhalten eine Schulung. Schließlich tragen sie die Verantwortung für die maximal zwei Personen, die in dem dreirädrigen Gefährt Platz nehmen können. Sieben Fahrer, die die Menschen ehrenamtlich kutschieren möchten, gibt es schon. „Es ist auch etwas Schönes für die Piloten, weil sie anderen damit eine Freude bereiten, vielleicht auch ganz neue Ecken kennenlernen und Geschichten hören, die sie vorher gar nicht kannten“, sagt Althoff.
Rikscha-Projekte in dieser Art gibt es in ganz Deutschland und auch in der Billerbecker Nachbarschaft. Die Corona-Zeit habe Althoff auf die Idee gebracht, solch ein Projekt auch in die Domstadt zu holen. Durch die pandemiebedingte Situation seien die Menschen in den Seniorenheimen sehr isoliert gewesen. „Wir haben dann geschaut, was es für Möglichkeiten gibt“, erklärt Althoff, um ihnen schöne Momente und eben Teilhabe bieten zu können.
Für die Billerbecker Seniorenheime wird es feste Termine für die Fahrten mit der Rikscha geben. Alle anderen können sich beim Verein „Kinder-, Jugend- und Familienhilfe“ melden. In zwei bis drei Wochen wird die E-Rikscha da sein. Dann soll das Projekt direkt starten. Finanzielle Unterstützung für die Anschaffung einer Rikscha mit Elektroantrieb gibt es von der Bürger- und der Sparkassenstiftung. „Das ist ein tolles Projekt. Das unterstützen wir gerne“, so Karl-Heinz Thier von der Sparkassenstiftung. Diese Meinung teilt auch Martin Braun von der Bürgerstiftung. „Ich bin gespannt, wie viele Kilometer damit gefahren werden“, sagt Thier. Auch die ortsansässigen Seniorenheime beteiligen sich. „Damit ist eine Rikscha finanziell abgesichert“, so Althoff und informiert, dass für eine zweite Rikscha ein Antrag beim Leader-Förderprogramm gestellt wurde. Die KJFH ist auf der Suche nach weiteren Sponsoren. Denn auch Reparaturen und die laufenden Kosten müssen finanziert werden. „Wir suchen auch noch eine Unterstellmöglichkeit“, so Althoff. Wer sich als Fahrer engagieren möchte, kann sich ebenfalls bei Ludger Althoff unter Tel. 0171/3854085 melden.
Stellen das Rikscha-Projekt vor: (v.l.) Alexander Büscher (Seniorenstift Baumberge), Stefanie Brockmeier (KJFH), Martin Braun (Bürgerstiftung), Ludger Althoff (KJFH), Dr. Alfred Knierim (Seniorenstift Baumberge), Maggie Rawe (KJFH) und Karl-Heinz Thier (Sparkassenstiftung).
Foto: Stephanie Sieme
Allgemeine Zeitung | Billerbeck