Lebensgeschichten von Aufbruch, Flucht und Ankommen
– Bürgerstiftung unterstützt Ausstellung im Bahnhof finanziell –
Es sind Lebensgeschichten, die erzählt werden. In der Ausstellung „Vom Weggehen und Ankommen“, die im historischen Zugabteil des Bahnhofs eröffnet wurde, stellen Autorin Ulla Wolanewitz, Christian Wermert von der Gemeinde Nottuln und Filmemacherin Susanna Wüstneck Flucht, Verfolgung und Ankommen in einer neuen Heimat dar, was es heißt, seine Heimat hinter sich zu lassen, ins Ungewisse aufzubrechen und in der Fremde anzukommen. Die Ausstellung wurde begleitend zu dem Buch „Sie sprechen aber gut Deutsch“ von Ulla Wolanewitz konzipiert und durch den Kreisheimatverein Coesfeld realisiert. „Es ist schwierig, wenn man fremd ist. Schwierig für alle, aber ein Dialog der Kulturen ist ein Gewinn für alle und diese Kultur wird hier in Billerbeck gelebt“, betont Bürgermeisterin Marion Dirks. „Das Thema der Ausstellung ist gesellschaftsrelevant“, so Andrea Schmäing, Geschäftsführerin des Vereins für Interkulturelle Begegnungsprojekte (IBP). Heike Seidel-Hölscher und Maria Schlieker von der Flüchtlingsinitiative „Hiergeblieben“ sagen: „Das auf der Flucht Erlebte wird zu einem Rucksack, der den Menschen niederdrückt. Erzählen hilft, diesen Rucksack auszupacken. Wir wollen die Menschen spüren lassen, dass sie hier willkommen sind.“ Wüstneck hat einen Kurzfilm zur Ausstellung gedreht, in dem fünf Menschen darüber berichten, sich in einer neuen Heimat zurecht zu finden. Unterstützt wird das Projekt von der Sparkassenstiftung Kreis Coesfeld, den Städten Coesfeld und Billerbeck sowie von den Gemeinden Nottuln und Rosendahl, dem IBP, den Bürgerstiftungen Billerbeck, Nottuln, Dülmen, Rosendahl und Coesfeld sowie auch vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Noch bis zum 2. Februar ist die Ausstellung im historischen Zugabteil des Bahnhofs montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr zu sehen. Es werden Führungen für Gruppen, Schulklassen und Vereine angeboten, die kostenlos sind. Eine Anmeldung und Terminabsprache ist per E-Mail an uwolanewitz@web.de möglich. Die Schulklassen bekommen dabei das Buch „Sie sprechen aber gut Deutsch“ für ihre Schulbibliothek geschenkt.
Foto: Haben gemeinsam die Ausstellung eröffnet: (v.l.) Andrea Schmäing (IBP), Günter Idelmann (Bürgerstiftung Billerbeck), Dieter Nagorsnik (Stadtarchivar), Maria Schlieker (Hiergeblieben), Sonja Dittrich, Christian Wermert (Gemeinde Nottuln), Ilse Engel, Heike Seidel-Hölscher (Hiergeblieben), Ulla Wolanewitz (Autorin), Günther Leifeld-Strikkeling und Susanna Wüstneck (Filmemacherin und Musikerin).
Bild und Text: Billerbecker Anzeiger vom 14.01.2020 – Julia Walde